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Friedhofskirche

Die Alte Friedhofskirche lässt die Fachwelt jubeln

Die Alte Friedhofskirche ist ein besonderes Kleinod, auf das wir Nusplinger sehr stolz sind und das die Fachwelt jubeln lässt. Sie ist das Wahrzeichen unserer Gemeinde. Das St. Peter und Paul geweihte Kirchlein lockt jedes Jahr viele tausend Besucher in unseren Ort. Lassen auch Sie sich bei einem Besuch und einer Führung durch unsere versierten Fachleute von seiner Schönheit begeistern. Die Initiative für die groß angelegte Sanierung kam Mitte der 90-er Jahre von einem eigens gegründeten Förderverein, der bis heute mit großem Engagement tätig ist.

Die Gründung des Gotteshauses geht auf das Jahr 650 nach Christus zurück. Archäologische Grabungen legten eine Vielzahl von Fundamenten frei, die von Vorgängerkirchen stammten. Hier war der Sitz mit der Eigenkirche des ortsansässigen Adels. In der mittelalterlichen Zeit war St. Peter und Paul Mutterkirche eines großen Pfarrsprengels.

Der heutige Kirchenbau mit Westerweiterung und dem dreistöckigen Chorturm ist auf 1250 nach Christus zu datieren. Er ist noch der Romanik zuzuordnen. Um 1300 wurden der Chor und das Kirchenschiff gotisiert. Aus dieser Zeit stammen die wertvollen Kalkmalereien, die bereits 1972 bis 1975 freigelegt wurden. Im Chor befindet sich ein spätgotischer Altarschrein mit fünf Figuren, die möglicherweise der „Ulmer Schule” zugeordnet werden können. Im 15. Jahrhundert erhielt der Turm ein viertes Stockwerk aufgesetzt. Am 16. Oktober 1633 brannten die Schweden und „Wirttembergischen” Nusplingen gänzlich nieder. Übrig blieben nur St. Peter und Paul und unten am Bach die „Herrschaftsmühle”.1759 verlor St. Peter und Paul die Würde einer Pfarrkirche. Die Pfarrrechte wurden an die Katharinenkapelle in der Ortsmitte übertragen. Fortan war St. Peter und Paul nur noch „Gottesackerskirche“ oder „Friedhofskirche“, in der ausschließlich Trauergottesdienste abgehalten wurden. 

Nach dem Bau einer neuen Pfarrkirche im Jahre 1958 wurde die Katharinenkirche 1970 abgebrochen. 1829 überließ die Kirchengemeinde die „Gottesackerkirche” samt Inventar der weltlichen Gemeinde. 1868 baute man die barocke Kassettendecke aus dem Jahre 1711, die sich in der Katharinenkapelle befand, in der Friedhofskirche ein. Vor allem das Deckengemälde ist eine große Besonderheit. Am 2. November 1950 wurde in St. Peter und Paul zum letzten Mal eine Seelenmesse gelesen. Seit 1957 war das Kirchlein definitiv geschlossen. Mit Abschluss der Restaurierungsarbeiten in den Jahren 1997 bis 2003 ist St. Peter und Paul in eine neue Blütezeit eingetreten. Zudem lieferten die archäologischen Grabungen von 1997 bis 1999 wichtige Hinweise zur Nusplinger Entstehungsgeschichte.

Hinweis

Der im Jahr 2005 herausgegebene Kirchenführer „Sankt Peter und Paul in Nusplingen“ umfasst 150 Seiten und ist reich bebildert. Er ist für einen Preis von 10 Euro erhältlich im Nusplinger Bürgermeisteramt.

https://www.nusplingen.de/freizeit-erlebnis/sehenswertes/friedhofskirche